Ein Süd-Nord-Einsatz im Rahmen der Personellen Entwicklungszusammenarbeit von HORIZONT3000 in Kooperation mit der Dreikönigsaktion.
Zum Einsatz
Die Durchführung eines Süd-Nord-Einsatzes stellt für die HORIZONT3000-Mitgliedsorganisation eine spannende Innovation dar, da sich die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit SüdpartnerInnen in der Anwaltschaft gerade verändert. Die Donor-Rolle der DKA wird aufgebrochen und es besteht die Chance, stärker als bisher tatsächlich auf Augenhöhe an einer gemeinsam identifizierten Problemlage zu arbeiten.
Hintergrund
In vielen Ländern Lateinamerikas wird der Bergbau als Motor der Entwicklung gesehen und Regierungen fördern ihn mit reduzierten Steuern, Erleichterung von Investitionen, flexibler Rechtauslegung, etc. Für die Gesellschaften Lateinamerikas bedeutet der Abbau von Rohstoffen jedoch oft eine Missachtung von Menschenrechten, eine Schwächung von Demokratien, weil Gemeinden nicht konsultiert oder deren Eingaben ignoriert werden oder weil die Konzerne mit den Regierungen ungehindert schnelle Gewinne erwirtschaften wollen. Der Bergbau verschmutzt inzwischen Gewässer riesiger Gebiete, ruiniert lokale Wirtschaften, indigene Kulturen und die Gesundheit und die Zukunft großer Bevölkerungsgruppen. Daher organisieren sich überall am Kontinent Gemeinden zur Verteidigung ihres Lebens und ihrer Territorien. Einige ihrer Aktionen zeitigen die ersten Erfolge, z. B. wurden in El Salvador restriktive Gesetze gegen den Abbau von bestimmten Erzen erlassen.
Partnerorganisation
Das Netzwerk der Kirchen Iglesias y Minería (IyM) unterstützt die Bewegung der AktivistInnen, die den Charakter des konventionellen Bergbaus entlarvt, angeprangert und die Shareholder mit Forderungen konfrontieren. Eine der Maßnahmen von IyM wird in Europa umgesetzt, wo bedeutende Investoren und Entscheidungsträger des Bergbaus angesiedelt sind.
Ziel des Personaleinsatzes
Divestment Campaign: Das Projekt berührt den sensibelsten Punkt von Unternehmen. Die Hinterfragung ihrer Investitionen und Finanzflüsse, ihrer Ethik und Ehrlichkeit (z. B. über Extraktionsmethoden). Die öffentliche Darstellung der schädlichen Folgen ihrer Praktiken soll – öffentlich und in den Etagen der Entscheidungsträger – das Bild von Bergbauunternehmen als Impulsgeber für den Fortschritt stürzen und stattdessen das Bewusstsein schaffen, Verantwortung zu übernehmen.
Zur Person
Guilherme Cavalli studierte Journalismus und Philosophie mit einem Master-Abschluss in Dokumentarfilm an der Zentraluniversität von Catalynya, Barcelona, Spanien. Er ist Koordinator der Mining Divestment Campaign, einer Initiative des lateinamerikanischen Netzwerks Iglesias y Minería (IyM). Er war an der Bildung des Jugendministeriums der Päpstlichen Missionsgesellschaften (POM) in Brasilien beteiligt. Als Journalist begleitete er für CIMI indigene Völker und traditionelle Gemeinschaften.