Enabling Rural Innovation (ERI) in Ostafrika / Caritas MADDO / Phase 4

  • Land: Uganda
    Projektnummer: P-23-353
    Sektor: Ländliche Entwicklung - Management natürlicher Ressourcen
    DAC-Code:
    Laufzeit Beginn: 01.01.2023
    Laufzeit Ende: 31.12.2026
    Partnerorganisation(en):
    (1) Caritas - Masaka Diocesan Development Organization (MADDO)
    Projektbetrag: 184.000,00 €
    Finanzierung durch: OEZA, BSI
    Querschnittsthema Gender: allgemein relevant
    Querschnittsthema Umwelt: spezifisch relevant
    Programmkoordination: Katrin Jordan
    Lokale Koordination: Solomon Mbubi

Karte

Partnerorganisation

Das Projekt wird von der Masaka Diocesan Development Organization (Caritas MADDO) umgesetzt. Dieses Projekt ist Teil der Programmintervention ERI – Enabling Rural Innovation im östlichen Afrika.

Enabling Rural Innovation (ERI) ist ein strategischer und partizipativer Ansatz, der Kleinbäuer:innen in den Fahrersitz des Entwicklungsprozesses stellt. ERI stärkt die sozialen und unternehmerischen Kapazitäten der Kleinbäuer:innen, um den Übergang von der Subsistenz- zur marktorientierten Landwirtschaft zu ermöglichen und gleichzeitig eine nachhaltige Ernährungssicherheit zu gewährleisten. ERI ist ein lösungsorientierter Ansatz, der Kleinbäuer:innen dazu anregt, innovative Lösungen zu finden und fundierte Entscheidungen über Vermarktung, Produktion und Verbrauch zu treffen. Der dabei angewandte ERI-Ansatz wird in Ostafrika von vier lokalen Partnerorganisationen in Zusammenarbeit mit Dorfgemeinschaften umgesetzt.

Hintergrund

Laut der Uganda National Household Survey (UNHS) für 2019/20 betreiben 62 % der Bäuer:innen, vor allem Frauen, Subsistenzlandwirtschaft. Jedoch besitzen die meisten kein Land. Im Gegensatz zu Männern haben Frauen nach wie vor nur begrenzten Zugang zu Informationen, Ressourcen und Eigentum. Darüber hinaus sind Frauen oftmals nicht an politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen beteiligt. Armut, Alkoholismus, frühe Heirat, mangelnde Beratung, Gruppenzwang, Drogenmissbrauch und andere Faktoren haben zu geschlechtsspezifischer Gewalt geführt. Darüber hinaus hat der Klimawandel zu mehr und längeren Dürreperioden geführt, die sich auf Männer und Frauen in der Landwirtschaft unterschiedlich auswirken. In Hirtengemeinschaften wie im Distrikt Rakai sind die Männer weiter unterwegs, um Weiden und Wasser zu suchen, während die Frauen lange Strecken zurücklegen müssen, um Wasser für den Haushalt zu holen. In Gemeinschaften, die Ackerbau betreiben, erhöht sich die Arbeitsbelastung der Frauen, weil sie längere Wege zurücklegen müssen, um Wasser und Brennholz zu holen, und so weniger Zeit für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion haben.

Zu den Herausforderungen im ländlichen Raum zählen unzureichende Produktivität und Marktorientierung der landwirtschaftlichen Produktion, Mangel an einem nachhaltigen Management der natürlichen Ressourcen sowie schwache Organisation und Netzwerkbildung zwischen den Bauern und Bäuerinnen. Der Enabling Rural Innovation (ERI) Ansatz nimmt sich dieser Herausforderungen mit einem ganzheitlichen Ansatz an, der eine unternehmerische Kultur fördert und sowohl lernintensiv als auch partizipativ ist. Die vierte Projektphase baut auf den gemachten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnissen der vorherigen Phasen auf, in denen sich ERI als angemessener Ansatz für die Bedürfnisse der Region bewährt hat, wodurch die Produktivität der Kleinbäuer:innen erfolgreich gesteigert werden konnte.

Projektziel und Zielgruppen

Das Projekt fördert die marktorientierte Landwirtschaft und berücksichtigt dabei die Gleichstellung der Geschlechter sowie die Anpassung an den Klimawandel.

Das Projekt richtet sich an gefährdete Personengruppen, darunter arme Menschen, Frauen, Jugendliche und Menschen mit Behinderung. Direkt werden 1.000 Haushalte erreicht. 40 Bäuer:innengruppen mit jeweils 25 Mitgliedern werden aus den Distrikten Kyotera und Rakai ausgewählt und 10 neue Gruppen werden im Rahmen des Programms rekrutiert. Indirekt erreicht das Projekt 5.000 Personen.

Aktivitäten und erwartete Ergebnisse

40 Bäuer:innengruppen und 10 Genossenschaften werden gestärkt und sind einsatzfähig. Durch Trainings zu Landrechten und Gender verbessern 700 Bäuer:innen ihr Wissen und erhalten Frauen besseren Zugang zu Land und Ressourcen. 1000 Haushalte verbessern ihre Ernährungssicherheit durch Austausch- und Lernbesuche, sowie Schulungen in den ERI-Modulen. Durch klimaresistente Maßnahmen wie Energiesparöfen oder die Anpflanzung von Bäumen werden die natürlichen Ressourcen erhalten. Darüber hinaus werden die Partnerorganisationen durch gemeinsames Lernen über die Gleichstellung der Geschlechter und über den Klimawandel gestärkt.