Bekämpfung der wirtschaftlichen Gewalt gegen Frauen im Bezirk Muleba, Tansania

  • Land: Tansania
    Projektnummer: P-23-344
    Sektor: Menschenrechte - Zivilgesellschaft
    DAC-Code:
    Laufzeit Beginn: 01.01.2023
    Laufzeit Ende: 31.12.2026
    Partnerorganisation(en):
    (1) Mamas Hope Organisation for Legal Assistance (MHOLA)
    Projektbetrag: 233.000,00 €
    Finanzierung durch: OEZA, KFB
    Querschnittsthema Gender: spezifisch relevant
    Programmkoordination: Katrin Jordan
    Lokale Koordination: Solomon Mbubi

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Partnerorganisation

Mama’s Hope Organization for Legal Assistance (MHOLA) setzt sich für die Verbesserung von Frauen- und Kinderrechten durch Rechtsbeihilfe, Anwaltschaft und psychosoziale Unterstützung gefährdeter Gruppen ein. Ursprünglich in der tansanischen Kleinstadt Bukoba am Viktoriasee gegründet, hat die Organisation einen zweiten Standort im benachbarten Bezirk Muleba aufgebaut. Sie bietet Frauen die Möglichkeit, Lösungen für Konflikte innerhalb der Gemeinschaft (z. B. Landkonflikte) oder der Familie (z. B. Gewalt gegen Frauen und Kindern) mit Jurist:innen und Anwält:innen zu besprechen. So ermöglicht MHOLA Frauen einen einfachen und direkten Zugang zu Gerichtswesen und Mediation.

Hintergrund

Aufgrund sozialer Normen und Praktiken ist geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Tansania vor allem im ländlichen Raum weit verbreitet. Traditionell wird einer Frau kein Recht auf eheliche Güter und damit auf Land aus der Familie des Ehemannes gewährt. Beim Tod des Ehemannes oder Trennung droht den Frauen und Kindern verstärkte Armut ohne jeglichen sozialen Schutz. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes von Tansania arbeiten 51 % der Tansanier:innen in informellen Sektoren, sind angestellt oder betreiben Kleinunternehmen. Andererseits sind etwa 90 % der in ländlichen Gebieten lebenden Menschen auf landwirtschaftliche Aktivitäten angewiesen, um zu überleben, wobei die Mehrheit der Bäuer:innen Frauen sind. Traditionell kümmern sich Frauen im Projektgebiet um den Bauernhof und den Haushalt, während die Ehemänner den Lebensunterhalt, beispielsweise durch Fischerei, verdienen. Das geringe Einkommen der Frauen fließt in die Familienausgaben, während der Anteil der Ehemänner für Investitionen verwendet wird. Die Verfassung verbietet die Diskriminierung von Frauen und die Land- und Familiengesetze schützen die Rechte der Frauen auf Land, aber die Mehrheit der Menschen im Projektgebiet, kennen diese Gesetze nicht, sondern nur ihre Gewohnheiten und Traditionen.

Projektziel und Zielgruppen

Das Projektziel ist es, die wirtschaftliche Sicherheit von Frauen im Bezirk Muleba bis 2026 zu stärken. Das Projekt soll etwa 3.101 (1.907 Frauen und 1.194 Männer) Menschen erreichen. Zu den Zielgruppen gehören MHOLA-Mitarbeiter:innen, 120 weibliche Führungskräfte, Mitglieder sozialer Gruppen und des Bezirksgerichts, Anwält:innen, Klient:innen und Mitglieder von Entscheidungsgremien. Das Projekt will außerdem etwa 432 Personen (259 Frauen, 173 Männer) mit Beratungsdiensten erreichen. Es wird erwartet, dass etwa 75.000 Menschen (45.000 Frauen, 30.000 Männer) indirekt erreicht werden.

Aktivitäten und erwartete Ergebnisse

Aufgrund sozialer Normen und Praktiken ist geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Tansania vor allem im ländlichen Raum weit verbreitet. Traditionell wird einer Frau kein Recht auf eheliche Güter und damit auf Land aus der Familie des Ehemannes gewährt. Beim Tod des Ehemannes oder Trennung droht den Frauen und Kindern verstärkte Armut ohne jeglichen sozialen Schutz. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes von Tansania arbeiten 51 % der Tansanier:innen in informellen Sektoren, sind angestellt oder betreiben Kleinunternehmen. Andererseits sind etwa 90 % der in ländlichen Gebieten lebenden Menschen auf landwirtschaftliche Aktivitäten angewiesen, um zu überleben, wobei die Mehrheit der Bäuer:innen Frauen sind. Traditionell kümmern sich Frauen im Projektgebiet um den Bauernhof und den Haushalt, während die Ehemänner den Lebensunterhalt, beispielsweise durch Fischerei, verdienen. Das geringe Einkommen der Frauen fließt in die Familienausgaben, während der Anteil der Ehemänner für Investitionen verwendet wird. Die Verfassung verbietet die Diskriminierung von Frauen und die Land- und Familiengesetze schützen die Rechte der Frauen auf Land, aber die Mehrheit der Menschen im Projektgebiet, kennen diese Gesetze nicht, sondern nur ihre Gewohnheiten und Traditionen.