WER WERLE II – Stärkung von Gesundheit und Biodiversität (Phase 2) in Joal und Popenguine, Senegal

  • Land: Senegal
    Projektnummer: P-23-904
    Sektor: Ländliche Entwicklung - Management natürlicher Ressourcen
    DAC-Code:
    Laufzeit Beginn: 01.01.2023
    Laufzeit Ende: 31.12.2026
    Partnerorganisation(en):
    (1) Enda Santé
    Projektbetrag: 433.000,00 €
    Finanzierung durch: OEZA, WHG, LED
    Querschnittsthema Gender: spezifisch relevant
    Querschnittsthema Umwelt: allgemein relevant
    Programmkoordination: Jasmin Thomas
    Lokale Koordination: Ismael Ndao

Karte

Partnerorganisation

ENDA Santé ist eine professionelle Organisation mit Büros in Dakar, Mbour, Kolda und Ziguinchor, die auf nationaler wie regionaler Ebene Advocacy und Lobbying betreibt. Sie arbeiten vor allem zu Themen wie traditionellen Heilpflanzen, gesunder Ernährung sowie HIV/AIDS. Zugehörig zum Netzwerk ENDA Tiers Monde, ist ENDA Santé, eine Nicht-Regierungsorganisation, die auch in benachbarten Staaten wie Mali und Guinea Bissau tätig ist. Gegründet wurde die Organisation 1972 in Dakar.p>

Hintergrund

Im Senegal leiden 18 % der Kinder an chronischer Unterernährung, 8 % an akuter Mangelernährung und 14 % an Untergewicht. Im Projektgebiet – Joal und Popenguine – sind diese Raten bis auf wenige Abweichungen ungefähr gleich hoch. Auch die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Region eine bereits spürbare Bedrohung, die durch mehrere Fakten verdeutlicht wird: Rückgang der Niederschläge um ca. 300 mm in 30 Jahren; intensivere und kürzere Regenfälle; Temperaturanstieg um ca. 1,7° C in 30 Jahren; etc. Die negativen Auswirkungen sind ebenfalls vielfältig: Vorrücken des Meeres, Küstenerosion, Wüstenbildung, Rückgang der Mangrovenwälder, Verlust von Acker- und Weideland, Verringerung der Verfügbarkeit von Wasser für Bewässerung, Getränke und andere produktive Aktivitäten usw. In Joal und Popenguine stellen der Zugang zu Land und die Sicherheit des Landbesitzes, der Zugang zu Finanzierungsmechanismen, der Zugang zu Produktionsfaktoren und Beratungsdiensten sowie die Auswirkungen des Klimawandels weiterhin die größten Herausforderungen für die Stärkung der Frauen dar. Auch die Gesundheitskrise durch das Coronavirus hat die lokalen Gemeinden Popenguine und Joal schwer getroffen. Wie auch in den bisherigen Programmphasen wird ENDA Santé einerseits in der eigenen Projektregion arbeiten aber auch mit allen Partnerorganisationen des Senegal Programmes zusammenarbeiten und ihre Expertise zu gesunder Ernährung und Heilpflanzen weitergeben. Vor allem der Ansatz der Grenier de l’enfants – dörflicher Gemeinschaftsspeicher für die Ernährung von (unterernährten) Kindern, sowie Schulungen zu nahrhaften Essen – wird weiter gestärkt und verbreitet. In der eigenen Interventionszone wird das Projekt mit Frauengruppen zu den Themen Agrarökologie, Umweltschutz, Anpassung an die Folgen des Klimawandels, Hygiene und Sauberkeit arbeiten sowie in Schulen, in denen schon Schulgärten errichtet worden sind, zu den Themen Umweltschutz, Klimawandel und Gendergerechtigkeit. Diese Sensibilisierungsarbeit wird in Schulen in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für nationale Bildung und den Schulaufsichtsbehörden durchgeführt. Auch konkrete Aktionen der Bevölkerung, wie Wiederaufforstungen etc. werden unterstützt. Ein Fokus im Projekt wird auch auf Aktivitäten für eine dauerhafte und nachhaltige Verhaltensänderung der Bevölkerung und der Entscheidungsträger:innen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter gelegt.

Projektziel und Zielgruppen

Förderung von innovativen, nachhaltigen, geschlechtersensiblen und klimaresistenten Gemeinschaftsinitiativen im Bereich Ernährung und Gesundheit in den Gebieten Popenguine, Mbour, Joal und den Gebieten der Partnerprojekte Kaolack, Kolda, Fatick, Kaffrine und Ziguinchor.

Ca. 42.000 Personen in 3 Gemeinden im Bezirk Mbour indirekte Zielgruppe, 3.766 Personen direkte Zielgruppe (3.303 Frauen und 337 Männer) – Frauengruppen mit Pflanzentischen, Netzwerk der Produzentinnen, Schüler:innen, Mitglieder der Grenier de l’enfant, Haushalte die zu Mülltrennung und Recycling arbeiten.

Aktivitäten und erwartete Ergebnisse

Kapazitätsaufbau der Organisation Enda Santé und der Akteur:innen in Form von Schulungen, Austauschbesuchen, Coaching und Unterstützung bei der Ausstattung; Advocacy/Lobbyarbeit und Sensibilisierung zu den Themen Klimawandel, Gesundheit, Ernährung, Heilpflanzen, Umwelt sowie Gendergerechtigkeit; Aufwertung von Ressourcen und Förderung von bewährten Praktiken in den Bereichen Ernährung, Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und Heilpflanzen; Dokumentation und Kapitalisierung der Aktivitäten, Verbreitung von Ergebnissen, Erfahrungen und bewährten Praktiken, funktionale Alphabetisierung für Frauen durch die Reflect-Methode etc.