Sicherung der Landrechte von Kleinbauernfamilien, besonders Frauen, in Tansania

  • Land: Tansania
    Projektnummer: P-23-343
    Sektor: Menschenrechte - Zivilgesellschaft
    DAC-Code:
    Laufzeit Beginn: 01.01.2023
    Laufzeit Ende: 31.12.2026
    Partnerorganisation(en):
    (1) Land Rights Research and Resources Institute (LARRRI / HAKIARDHI)
    Projektbetrag: 403.000,00 €
    Finanzierung durch: OEZA, DKA, WHG
    Querschnittsthema Gender: allgemein relevant
    Programmkoordination: Katrin Jordan
    Lokale Koordination: Solomon Mbubi

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Partnerorganisation

Land Rights Research and Resources Institute – HAKI ARDHI, setzt sich seit 1994 für die Landrechte von Kleinbäuer:innen und Hirtennomad:innen ein. HAKI ARDHI – das bedeutet „Landrecht“ in Kiswaheli – betreibt neben seinen Aufgaben als Forschungs- und Ressourcenstelle breite Öffentlichkeitsarbeit, bildet die Bevölkerung all-gemein und Landrechtskundige auf Dorfebene über die Auslegung und Verwaltung der Land-rechte aus. Für Musterprozesse übernimmt HAKI ARDHI auch die Rechtsvertretung vor Gericht und lobbyiert für ein transparentes Landrecht von Dorfebene bis zum Parlament.

Hintergrund

Gemeinsam mit dem hohen Bevölkerungswachstum verschärft Landgrabbing die bestehende Landknappheit und führt zu hohen Bodenpreisen. Nationale und internationale Interessen des Agrobusiness verdrängen und vertreiben Kleinbäuer:innen und Hirtennomad:innen von ihrem Land. Diese müssen sich notgedrungen neue Acker- und Weideflächen suchen, was zu Konflikten führt. Außerdem hat der Klimawandel die Viehzucht stark beeinträchtigt. Aufgrund von Gewohnheitsrechten müssen sich Frauen häufig über männliche Verwandte Zugang zu Land verschaffen. Wenn sie die Verbindung zu männlichen Verwandten verlieren, sei es durch Tod, Scheidung oder Abwanderung, laufen Frauen besonders Gefahr ihr Land zu verlieren. All dies geschieht, obwohl die Landgesetze des Landes eindeutig die gleichen Rechte für Frauen und Männer vorsehen.

Projektziel und Zielgruppen

Das Projektziel ist es, die Landrechte von Kleinbäuer:innen, insbesondere von Frauen, zu fördern, um eine nachhaltige Lebensgrundlage zu schaffen. Die Hauptzielgruppen dieses Projekts sind Frauen, Mädchen, Menschen mit Behinderungen, Bäuer:innen und Hirtennomad:innen in den Bezirken Kilosa und Kiteto. Das Projekt arbeitet mit 6.112 Personen (3.174 Frauen und 2.938 Männer). Indirekt erreicht das Projekt außerdem 70. 060 Menschen (41.570 Frauen und 28.490 Männer) der ländlichen Bevölkerung in den Projektgebieten.

Aktivitäten und erwartete Ergebnisse

Das Projekt unterstützt die Zielgruppen dabei, ihre Landrechte zu verstehen, die in den Landgesetzen festgelegt sind. Dabei werden die Zielgruppen mit dem notwendigen Wissen ausgestattet, um mit den Verantwortlichen in Dialog zu treten und ihre Bedürfnisse und Forderungen in Bezug auf Land und Klimawandel durchzusetzen. Um sich besser an den Klimawandel an-zupassen, beteiligen sich Bäuer:innen bei der Entwicklung von Anpassungsplänen. Dabei sollen Schwachstellen und Möglichkeiten des Anpassungsprozesses identifiziert werden. Mindestens drei institutionelle Richtlinien werden zu Gender-Fragen und Landrecht entwickelt und der politische Dialog zur Frauenrechten durch Veranstaltungen gefördert. Mindestens 12 Radiosendungen werden zu den Themen Landrechte, Gender, Anpassung an den Klimawandel und Konfliktmanagement durchgeführt. Darüber hinaus wird HAKI ARDHI neue institutionelle Richtlinien entwerfen und lokale Mitarbeiter:innen zu Projektplanung geschult.