Integrierte WASH, Klimawandel und Gendergleichstellung in Lodwar, Kenia

  • Land: Kenia
    Projektnummer: P-23-321
    Sektor: Ländliche Entwicklung - Management natürlicher Ressourcen
    DAC-Code:
    Laufzeit Beginn: 01.01.2023
    Laufzeit Ende: 31.12.2026
    Partnerorganisation(en):
    (1) Diocese of Lodwar
    Projektbetrag: 572.000,00 €
    Finanzierung durch: OEZA, DKA, ERK
    Querschnittsthema Gender: allgemein relevant
    Querschnittsthema Umwelt: allgemein relevant
    Programmkoordination: Ulrike Bey
    Lokale Koordination: Solomon Mbubi

Karte

Partnerorganisation

Die Diözese Lodwar besitzt im Bereich Wasserversorgung langjährige Expertise. Seit 2001 existiert eine Partnerschaft mit HORIZONT3000, wobei im Laufe der Zeit auch sanitäre und existenzsichernde Aspekte zum Wasserversorgungsprojekt dazugekommen sind. Im Zuge des Vorgängerprojekts wurde bereits versucht, die Gleichstellung der Geschlechter zu verwirkli-chen, da in den Komitees, die die Wasserstellen verwalten, bewusst Frauen mitwirken.

Hintergrund

Eine der größten Herausforderung in Turkana County ist die Gewährleistung einer angemes-senen Wasser- und Sanitärversorgung. Da es im Turkana County wenige wasserführende Flüsse gibt, stammt der Großteil des Wassers für Mensch und Vieh aus Grundwasserquellen, die mit Pumpen erschlossen werden. Der Großteil der Wasserstellen wird manuell betrieben, häufig kommt es zu Ausfällen der Pumpsysteme. Außerdem haben zyklische Dürreperioden schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der vorherrschend nomadisch le-benden Menschen im Turkana County. Ein Großteil der Bevölkerung ist periodisch von Le-bensmittelhilfe abhängig. Die Erschließung alternativer Ernährungs- und Einkommensquellen ist daher essenziell, um die Auswirkungen der Dürreperioden zu reduzieren. Turkana ist eine patriarchalische Gemeinschaft. Frauen engagieren sich in vielen Initiativen zur Unterstützung des Lebensunterhalts, sind aber nicht an der Entscheidungsfindung beteiligt. Aufgrund der Abnahme des Viehbestands spielen Frauen eine aktive Rolle bei der Sicherung des Überle-bens ihrer Familie, indem sie sich an diversifizierten einkommensschaffenden Aktivitäten betei-ligen. Gleichzeitig hat die Zahl der von Frauen geführten Haushalte zugenommen.

Projektziel und Zielgruppen

Projektziel ist es, die Wasserversorgung insbesondere für vulnerable Frauen, Männer und Ju-gendliche sicherzustellen und dabei auf eine geschlechtergerechte Verteilung der Arbeit zu achten. Vom Projekt profitieren direkt 100.000 Menschen (52.000 Frauen und 48.000 Männer) aus marginalisierten und gefährdeten Gruppen sowie 145.000 Tiere. Die Menschen profitieren direkt von der Errichtung von Solaranlagen, der Durchführung von Schulungen und der Unter-stützung von Schulen. Die Reparatur von Pumpen und Solaranlagen für die Beleuchtung soll außerdem Gemeinden mit Problemen bei Zugang zu Wasser einbeziehen. Indirekt profitieren 24 Gemeinden mit jeweils zwischen 5.000 und 15.000 Einwohner:innen. Besondere Aufmerk-samkeit wird den bestehenden Frauengruppen für kleine landwirtschaftliche Aktivitäten ge-widmet. Die Schulen in den Projektgebieten werden durch ihre Wasser- und Abwasserclubs die Rolle von ‚Entwicklungszentren‘ für neue technische Lösungen in den Bereichen Abwas-serentsorgung, Gesundheit und Hygienebewusstsein übernehmen.

Aktivitäten und erwartete Ergebnisse

Das Pump Maintenance Team im Turkana Water Project sorgt für die Instandhaltung der Was-serstellen. Gleichzeitig werden durch Trainings der Gemeinden Sicherheit des Trinkwassers und lokale Veraltung der Wasserstellen gefördert, so dass nachhaltige, zuverlässige und gut verwaltete Wasserversorgungseinrichtungen für Männer und Frauen zugänglich sind. Weiter-hin wird die Diözese dabei unterstützt, sich für den politischen Dialog zu engagieren, insbe-sondere mit dem Wasserdepartment des County. Eine Gender-Analyse wird durchgeführt und Projekte zur Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern umgesetzt. Männer und Frauen werden mit Kenntnissen in gemeinschaftsgeführter sanitärer Grundversorgung ausgestattet und Gemeindemitglieder bauen Latrinen unter Verwendung lokal verfügbarer Ma-terialien. Männer, Frauen und Jugendliche nutzen Solarstrom und Elektrizität für ihren häusli-chen Strombedarf, und Bewohner:innen von 180 Orten erhalten Zugang zu Wasser durch so-lar- oder elektrisch betriebene Wasserpumpen.