Ökologisches zivilgesellschaftliches Engagement in Mosambik

  • Land: Mosambik
    Projektnummer: E-23-203
    Sektor: Keine Zuweisung
    DAC-Code:
    Laufzeit Beginn: 01.01.2023
    Laufzeit Ende: 31.12.2025
    Partnerorganisation(en):
    (1) AMOR – Associação Moçambicana de Reciclagem
    Projektbetrag: 1.243.000,00 €
    Finanzierung durch: OEZA, EU, KMS, LIN
    Programmkoordination: Elisabeth Moder
    Lokale Koordination: Jan Wiesenmüller

Karte

Partnerorganisation

Die NGO AMOR – Associação Moçambicana de Reciclagem wurde 2009 von Umweltschützer:innen und Recyclingspezialist:innen gegründet, um in Mosambik ein Recycling mit sozialer Wirkung zu fördern. AMOR hat seinen Sitz in Beira und weitere Büros in Maputo, Vilankulo und Pemba. AMOR unterstützt auch ökologische Produktionsweisen von Kompost, Holzkohle und Gemüseanbau.

Hintergrund

Die Problematik der zunehmenden Müllberge macht auch vor Mosambik nicht Halt. Das bedeutet, dass das Land mit einer Flut von Abfällen überschwemmt wird, wobei 60 % des Mülls organisch ist. Noch gibt es im Land kein etabliertes System für die Entsorgung bzw. den Umgang mit Abfällen.

Das Dekret 13/2006 reguliert zwar den Umgang mit Müll und bestimmt die Gemeinden als Verantwortliche. De facto haben die Gemeinden aber zu wenig Geld, Infrastruktur und Wissen, um effizient agieren zu können. Eine Müllabfuhr funktioniert am ehesten in den städtischen Zentren und schon nicht mehr in den Stadtrandvierteln, was sich direkt auf Krankheiten und Epidemien auswirkt. Müllverwertung und Recycling ist in Mosambik noch kaum üblich, meistens nur in einzelnen Projekten oder Initiativen, von denen viele auf die Arbeit der Organisation AMOR zurückgehen.

In den 10 ausgewählten Munizipien der Provinzen Sofala, Manica, Inhambane und Cabo Delgado hat der Staat nicht die Kapazitäten oder ist überhaupt weitgehend abwesend, was die Entsorgung oder Weiterverarbeitung von Müll betrifft; staatliche Stellen haben jedoch Interesse an einer Kooperation gezeigt. Derzeit sind unregulierte Müllhalden der Normalfall, Müll wird auch oft verbrannt, was gesundheitsschädlich ist und zu Umweltschäden beiträgt (Treibhausgase). Es gibt in der Region vereinzelte Müllsammler, die jedoch nicht organisiert agieren, sodass das System wenig effizient ist und Einkommensmöglichkeiten nicht genutzt werden.

Die lokale NGO AMOR hat seit 2015 in Partnerschaft mit staatlichen Stellen in mehreren erfolgreichen Projekten Sammelstellen für Abfall und Wertstoffe eingerichtet und Projekte zur Förderung des Umweltbewusstseins und des Abfallrecyclings u.a. an Schulen durchgeführt. Sie ist eine wichtige NGO in diesem Bereich.

Der innovative Ansatz von AMOR besteht aus folgenden Komponenten: Förderung einer Kreislaufwirtschaft mit Wertschätzung von Abfallstoffen und Nutzung von Einkommens¬möglichkeiten; Unterstützung von bestehender oder Errichtung von neuer Infrastruktur; Sensibilisierung und Ausbildung der Bevölkerung in Umweltbewusstsein und Umweltmanagement an Schulen, in der Zivilgesellschaft, bei privaten und öffentlichen Akteuren; Advocacy für Umwelt und Recycling-Themen bei den Behörden, Förderung von Innovation.

Im vorliegenden Projekt wird die Umsetzung dieses Konzepts in jenen Munizipien und Gemeinden angestrebt, wo ein großes Interesse der Behörden an der Zusammenarbeit besteht und wo es interessierte Organisationen gibt. In den ländlichen Gebieten kann zudem der organische Abfall für Gemüsegärten und die Landwirtschaft genutzt werden. Das Kleinunternehmertum soll generell gefördert werden, um der benachteiligten ländlichen Bevölkerung mehr Einkommensmöglichkeiten zu bieten. In diesem Kontext kann das erprobte System von AMOR zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung von Familien beitragen sowie die öffentliche Gesundheit und das Umweltbewusstsein fördern.

Projektziel und Zielgruppen

Projektziel ist die Förderung der Handlungsfähigkeit von 50 Organisationen der Zivilgesellschaft im Umweltbereich (vor allem über Plattformen und lokale Foren).

Die direkte Zielgruppe sind mindestens 6500 Personen in 10 Munizipien von 5 Provinzen (Sofala, Manica, Inhambane, Cabo Delgado und Maputo), darunter 5400 Schüler:innen, Vertreter:innen von Ministerien, 5 Provinz-Foren und anderen Behörden, 50 Organisationen der Zivilgesellschaft, 20 Umwelt-Organisationen, 10 „Grünen Tischen“ (Mesas verdes) zur Vernetzung, 20 soziale Unternehmen und 50 Klein-Unternehmer:innen.

Indirekt werden dadurch 3,5 Millionen Menschen in den Zielgebieten erreicht.

Aktivitäten und erwartete Ergebnisse

R1: Die Konsolidierung bestehender CSO-Plattformen und -Foren in jeder Gemeinde ermöglicht die Stärkung der Beteiligung der Zivilgesellschaft am Prozess der Umweltpolitik auf lokaler und nationaler Ebene

R2: Die Gründung von 10 „Grünen Tischen“ erleichtert die Definition von Prioritäten in der Umweltpolitik der 10 Zielgemeinden

R3: Die Gründung von 60 Eco Clubs in 60 öffentlichen Schulen, Universitäten und OCBs und die die Förderung von jugendlichen Führungskräften ermöglicht die Verbesserung der Umwelterziehung in den 10 Zielgemeinden

R4: Die Stärkung von CSOs, die Aktivitäten im Rahmen des 3-R-Konzepts (Reduce, Reuse, Recycle) durchführen, ermöglicht die Förderung von Öko-Unternehmen und die Stärkung der Wertschöpfungskette der Kreislaufwirtschaft in den 10 Zielgemeinden