Nachhaltiger Zugang zu Wasser als Menschenrecht für die Landbevölkerung in Cabañas, El Salvador

  • Land: El Salvador
    Projektnummer: D-22-205
    Sektor: Menschenrechte - Zivilgesellschaft
    DAC-Code: 14030
    Laufzeit Beginn: 01.05.2022
    Laufzeit Ende: 30.04.2025
    Partnerorganisation(en):
    (1) Associação de Promoção do Desenvolvimento Solidário e Sustentável (ADES)
    Projektbetrag: 300.000,00 €
    Finanzierung durch: DKA, MED
    Querschnittsthema Gender: allgemein relevant
    Querschnittsthema Umwelt: spezifisch relevant
    Programmkoordination: ---

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Partnerorganisation

ADES (Asociación de Desarrollo Económico Social Santa Marta) arbeitet seit 1993 an der Verbesserung von Lebensbedingungen, insbesondere in den ländlichen Gemeinden, wobei die Schwerpunkte auf der Verteidigung der Menschenrechte, der Gleichstellung der Geschlechter, der Jugend sowie der Wasser- und Ernährungssouveränität liegen. In den letzten zwei Jahrzehnten hat ADES 72 Gemeinden in El Salvador bei der Umsetzung von gemeinschaftlichen Wassermanagement-Programmen unterstützt.

Hintergrund

Der institutionelle und rechtliche Rahmen für die Bereitstellung von Wasserdienstleistungen in ländlichen Gebieten in El Salvador ist sehr schwach und gekennzeichnet durch fehlende staatliche Dienstleistungen und mangelnde technische Unterstützung für die Gemeinden sowie durch schlecht funktionierende und veraltete Wasserversorgungssysteme. Hinzu kommt, dass die Wasserpolitik aufgrund der traditionellen Geschlechterrollen und der wirtschaftlichen Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Wasserverbrauch und der Wasserbewirtschaftung unterschiedliche Auswirkungen auf Männer und Frauen hat. Etwa die Hälfte der Landbevölkerung im Departement Cabañas verfügt über unzureichend Wasser für den menschlichen Gebrauch. Diese, die von den staatlichen Stellen im Stich gelassenen Gemeinden, müssen nach autarken Alternativen suchen, um ihre Probleme zu lösen. Viele gründen selbstverwaltete, örtliche Wasserräten (Juntas de Agua), diese sind jedoch oft sehr schwach strukturiert und die erbrachten Dienstleistungen entsprechen in vielen Fällen nicht den Mindeststandards für eine gute Versorgung.

Projektziel und Zielgruppen

Ziel dieses Projektes ist die Verbesserung der Wasserqualität und der sanitären Einrichtungen und Förderung eines gleichberechtigten Zugangs zu Wasserdienstleistungen. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur Gewährleistung des Menschenrechts auf Wasser.

Zielgruppe sind 81 (35 w / 46 m) Mitglieder von gemeinschaftlich organisierten Wasserräten (Juntas de Agua) in sieben Gemeinden: El Tempisque, Santa Lucia I, Pie de la Cuesta, El Dormilón, El Dormilón, Matazano, Los Hernández und La Loma. Diese Personen sind direkt in die Projektaktivitäten eingebunden und werden durch intensive Beratung, Begleitung und Weiterbildung geschult. Indirekt profitieren die ca. 8.800 Menschen der Gemeinden von den technischen und administrativen Verbesserungen in der Wasserversorgung.

Aktivitäten und erwartete Ergebnisse

Um eine erschwingliche und bessere Trinkwasserqualität zu erreichen, wird im Rahmen des Projekts die bestehende Versorgungsinfrastruktur repariert und renoviert. Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserqualität sind die regelmäßige Reinigung der Auffangbehälter, Pumpen und Leitungen, sowie regelmäßige Qualitätskontrollen. Zudem wird die Bevölkerung für den Schutz der Wasserquellen sensibilisiert. Als innovatives Element werden natürliche Abwasserverwertungssysteme in jeder Gemeinde eingeführt, um die Möglichkeit der Abwasserhandlung in Haushalten, wie etwa die biologische Aufbereitung von Abwasser zur Bewässerung von Hausgärten, aufzuzeigen.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Projektes ist die strukturelle Stärkung der gemeinschaftlichen Wasserräte (Juntas de Agua) durch Schulungen, technische Ausstattung und Beratung. Die Mitglieder der Wasserräte werden dabei unterstützt, ihre technischen Kapazitäten für die Wartung und den Betrieb der bestehenden Systeme, einschließlich der Überwachung der Wasserqualität, zu stärken. Ebenso wird das Projekt das Know-How für die Verwaltung und das Management der kommunalen Wassersysteme ausbauen. Hier wird auch besonderer Wert auf die aktive Partizipation von Frauen und Jugendlichen gelegt.

Des Weiteren widmet sich das Projekt der Sichtbarmachung der Forderungen von Frauen und ihrer Perspektiven auf die Wasserbewirtschaftung. Kritisches Denken soll geweckt werden, das Geschlechterstereotypen in Frage stellt, die gleichwertige Zusammenarbeit von Frauen, mit Männern fördert und Frauen ermutigt, ihre Bedürfnisse und strategischen Interessen bei der Verteidigung des Menschenrechts auf Wasser zu identifizieren, einzubringen und zu verteidigen.